Es ist eine tolle Sache, wenn Bauwillige bei einer Kommune nach Bauland anfragen. So war es auch in Gersfeld in der letzten Zeit häufig. Als Bürgermeister freut man sich sehr über solche Anfragen, zeigen diese doch, dass die Kommune, unsere Stadt Gersfeld, als attraktiver Wohnort angesehen wird und die Perspektive für eine Entwicklung durch Ansiedlung neuer Einwohner gut ist.
In Gersfeld schlägt diese Freude oft in Frust um, denn die Stadt Gersfeld (Rhön) hat selbst keine Bauplätze mehr, die sie vermarkten und verkaufen
könnte. Gleichsam wurden die vielen attraktiven Bauplätze, die es in Gersfeld sehr wohl noch gibt, die aber in Privateigentum liegen, bislang nicht verkauft. Dies ist sehr schade und hindert die
Kommune an ihrer Entwicklung. Diese Nachfrage muss durch ein Angebot gedeckt werden, damit Gersfeld Bauwillige, insbes. Familien, nicht an andere Kommunen verliert.
So habe ich den Gremien schon vor einiger Zeit und mehrfach vorgeschlagen, dass die Stadt Gersfeld (Rhön) ihre Siedlungsentwicklung aktiver gestalten muss. Konkret indem die Ausweisung eines oder mehrerer Wohnbaugebiete vorbereitet und dann durchgeführt wird.
Ich freue mich, dass die Stadtverordnetenversammlung, in ihrer letzten Sitzung am 12.12.2019, nun drei Aufstellungsbeschlüsse für Wohnbaugebiete nach den Vorgaben des § 13b BauGB gefasst hat. In den Blick genommen werden Flächen am Komberg, auf der Wacht und zwischen Gersfeld und Brembach. Diese können nun in den nächsten zwei Jahren noch im sog. vereinfachten Verfahren zu Wohnbaugebieten entwickelt werden.
Es werden weitere Beratungen und Gespräche mit den Eigentümern der Flächen folgen. Alsdann wird durch die Stadtverordnetenversammlung zu entscheiden
sein, welche/r dieser Aufstellungsbeschlüsse tatsächlich in eine Bebauungsplanung münden soll und schließlich sind Gelder für die Planung, evtl. den Eigentumserwerb und die Erschließung in den
Haushalt einzustellen.
Bild: Fuldaer Zeitung vom 03.01.2020