Viele fragen mich derzeit, ob die Wasserkuppe
angesichts des Besucheransturms nicht "komplett abgeriegelt" werden sollte bzw. warum man nicht "endlich handele".
Wir / ich bin in stetiger, enger Abstimmung mit der Polizei, unserem Ordnungsamt und der Kreisspitze. Seit den Weihnachtstagen
steht mein Telefon quasi nicht still. Lagemeldungen werden ausgetauscht und wir wägen ständig ab, was am Besten zu tun sei. Ich bin in andauerndem Austausch mit dem Landrat, der Polizei
und meinen Kollegen aus Ehrenberg, Poppenhausen und Bischofsheim. Die Situation ist uns, in all ihren Facetten, sehr bewusst und unsere Ordnungskräfte und die Polizei handeln jeden Tag
besonnen und konsequent!
Wir haben uns gegen eine kategorische Sperrung der Wasserkuppe entschieden, denn die Konsequenz wären Verdrängungseffekte in
andere Teile der Rhön. Wilde Rodelpisten und Menschenmengen an Orten, die noch weniger zu kontrollieren wären.
Die Wasserkuppe war / ist aber jeden Tag gesperrt, nachdem die Parkplätze voll sind. Oftmals schon ab dem frühen Vormittag. Es
werden erst dann wieder PKW auf den Berg gelassen, wenn andere abgefahren sind. So können wir hier wenigstens geordnet ein wenig "Druck aus dem Kessel" lassen. Die Wasserkuppe ist groß
und es kann sich dort gut "verlaufen".
Wir haben ein Verkehrsproblem durch die ungeheure Masse an Menschen die hier bei uns in der Rhön sind...Kennzeichen aus allen
Teilen Deutschlands. Düsseldorf, Karlsruhe, Bamberg, Heidelberg, Kassel, Frankfurt. Irre! Ich mag den Schnee auch und habe eine vierjährige Tochter die ständig raus will aber ich kann nur
appellieren: Bleibt daheim! Besucht unsere schöne Rhön jederzeit und gerne, wenn sich die Situation entspannter darstellt!
Wenn man die Zufahrten noch früher oder komplett sperren würde, würden noch stärkere Verdrängungseffekte entstehen: Zuckerfeld,
Abtsroda, Grabenhöfchen, Rotes Moor, Kümmelhof, Schwedenwall, Schwedenschanze usw. Dies macht uns die größten Sorgen. Es wird kreuz und quer auch auf Wirtschaftswege gefahren, sich
festgefahren und Verkehrschaos verursacht. In fast jedem Feldweg stehen Autos. Rettungswege sind versperrt, Privateigentum wird beschädigt. Das Problem beschränkt sich nicht auf Gersfeld,
am Kreuzberg ist es ähnlich. Man müsste die Rhön ab 450 hm wohl komplett sperren, wenn man das verhindern wöllte --> geht nicht.
Die Situation ist mit der im Vogelsberg auch kaum vergleichbar, dort gibt es mit dem Hoherodskopf im Wesentlichen nur einen
verschneiten, wintersportlich erschlossenen und überörtlich bekannten Berg mit zwei Zufahrten. Bei uns unzählige mehr, die nicht alle gesperrt oder überwacht werden können. Wir werden
derzeit "überrannt".
Wir fordern schon seit vielen Jahren eine ganzheitliche Besucherlenkung für die Rhön, vll. führt diese Situation die Notwendigkeit hierfür vor Augen und es bewegt sich mal was. Ich
hoffe es!
Alle verfügbaren Kräfte von Polizei und Ordnungsamt sind im Einsatz und tun ihr Allerbestes. Es wird derzeit nichts
anderes getan als den Verkehr zu regeln, Verkehrsverstöße zu ahnden und ihnen vorzubeugen. Rettungswege haben selbstverständlich besondere Priorität. Es bleiben aber zu wenige Kräfte um weiträumiger abzuriegeln. Die Lage lässt sich, ob der schieren Masse an Menschen, PKW und zu überwachenden Orten,
aber kaum steuern. Wir und alle Besucher sind gefordert: Bleibt besonnen und achtet auf Euch und Andere. Bleibt zuversichtlich und gelassen. Es geht vorbei!
Euch Allen noch ein frohes und vor allem gesundes neues Jahr und schöne Grüße 😀