Lärmminderungsplanung des Landes Hessen - Bitte Beteiligen!

Die Lebensqualität vieler Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gersfeld (Rhön) wird durch den Verkehrslärm, ausgehend von den Bundesstraßen 284 und 279, stark beeinträchtigt. Bereits mehrfach wurden Versuche unternommen die zuständigen Behörden zur Anordnung von Abhilfemaßnahmen zu bewegen. Am 16.10.2017 habe ich meinen letzten Blogeintrag zu diesem Theme Veröffentlicht KLICK.

 

Derzeit erstellt das Land Hessen eine Lärmminderungsplanung. Die Fuldaer Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe über dieses Thema. Neben einer sog. "strategischen Lärmkatierung" beinhaltet dieses auch die Aufstellung eines "Lärmaktionsplanes" zur Regelung von Lärmproblemen und Lärmauswirkungen. Nähere Informationen fnden sich hier: KLICK

 

Im Zuge der Erstellung des Lärmaktionsplanes ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen. Bürgerinnen und Bürger können mittels eines Online-Beteiligungsverfahrens Stellungnahmen abgeben, etwa auf besonders betroffene oder besonders schützenswerte Bereiche hinweisen. KLICK

 

Die strategische Lärmkatierung ist über den "Lärmviewer" des Landes Hessen einsehbar. KLICK Erstaunlicher- und unverständlicherweise wird entlang der B 279 zwar für den Streckenabschnitt zwischen Hettenhausen und Schmalnau eine erhöhte Lärmbelastung kartiert, nicht aber in den Ortslagen Gersfelds, Altenfelds und Hettenhausens. Einen Ausschnitt aus der Lärmkarte für den Bereich Gersfeld habe ich unten angefügt.

 

Sie, sehr geehrte Gersfelderinnen und Gersfelder die sich durch den Verkehrslärm beeinträchtigt fühlen, sollten rege an diesem Beteiligungsverfahren teilnehmen und eine Stellungnahme abgeben, damit die zuständigen Stellen des Landes auf Gersfeld aufmerksam werden und Maßnahmen zur Verbesserung der Lärmsituation in unserer schönen Stadt anordnen.

 

Ich habe bereits für die Stadt Gersfeld und als Privatperson eine Stellungnahme abgegeben. Hier ein Auzug meiner Stellungnahme als Bürgermeister:

 

"die Stadt Gersfeld (Rhön) liegt im Sternenpark und Biosphärenreservat Rhön, ist eingebettet in eine herrliche Landschaft im "Land der offenen Fernen", der Rhön, und ist heilklimatischer Kurort. Gersfeld bewirbt sich erfolgreich als "Gesundheitsstadt" und Ganzjahres-Urlaubsort, insbesondere für Natursportler, Wanderer und Gesundheitstouristen. Die hiesige Landschaft und die Hoffnung in dieser ein gutes Klima, natürliche Ruhe und Entschleunigung sowie Abstand von der "Hektik des Alltags" zu finden, sind für unsere Gäste die wesentlichen Antriebe sich für einen Aufenthalt in Gersfeld (Rhön) zu entscheiden und für Neubürger nicht selten der Grund sich in Gersfeld niederzulassen.

 

Durch das Gebiet der Stadt Gersfeld, durch ihre Stadtteile Gersfeld, Altenfeld, Hettenhausen, Rodenbach und Obernhausen, verlaufen die Bundesstraßen 284 und 279. Insbesondere die zunehmend starke Frequentierung dieser Straßen mit Schwerverkehr, dies gilt im Besonderen für die B 279, führt zu einer unerträglichen Lärmbelastung der einheimischen Bevölkerung, insbesondere der direkten Anlieger der B 279, und auch unserer Gäste. Letzteres auch, da Gaststätten-, Beherberbungsbetriebe und touristische Einrichtungen in "Hörweite" der Bundesstraßen angesiedelt sind.

 

Der Schwerverkehr auf der B 279 hat in den letzten Jahren, zumindest dem Eindrucke nach, stark zugenommen. Vermehrt sind auch ausländische LKW auf diesen Straßen zu registrieren, die höchstwahrscheinlich kein Ziel in der unmittelbaren Umgebung anfahren. Vermutlich resultiert dies auch daher, dass einige Lastkraftwagenfahrer die Route über die B 279 wählen, um mautpflichtige Fahrten auf den nahegelegenen Autobahnen zu vermeiden.

 

Mit dem hohen Verkehsaufkommen nehmen nicht nur Geräuschimmissionen zu, sondern auch die Konzentration schädlicher Stoffe in der Atemluft, aus den Abgasen der Fahrzeuge (Feinstaub etc.), steigt erheblich an. Dies kann durch die Ergebnisse einer kontinuierlichen Luftqualitätsmessung in der Kommune belegt werden, steht den Zielen Gersfelds als heilklimatischer Kurort direkt entgegen und erschwert eine glaubwürdige Vermarktung dieses Prädikats.

 

Nicht nachvollziehbar ist, weshalb entlang der B 279 zwar für den Streckenabschnitt zwischen Hettenhausen und Ebersburg-Schmalnau eine erhöhte Lärmbelastung ausgewiesen ist, nicht aber in den, zumindest ebenso frequentierten und belasteten, Streckenabschnitten in den Ortslagen Hettenhausen, Altenfeld und Gersfeld. Hier wird um Aufklärung über den Hintergrund dieser Darstellung gebeten.

 

Das Vermindern des Verkehrslärms und/oder Lärmschutzmaßnahmen, insbesondere für die Stadtteile Gersfeld, Altenfeld und Hettenhausen, sind überfällig! Dieses wurde bereits bei den örtlichen Fachbehörden beantragt. Wir fordern, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden um die Lebensqualität der Menschen vor Ort wieder herzustellen oder jedenfalls zu verbessern, etwa durch verkehrsrechtliche Anordnungen oder bauliche Lärmschutzmaßnahmen (beispielhaft seien genannt: LKW-Nachtfahrverbot, Geschwindigkeitsbeschränkung für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t auf 30 km/h wie es zuletzt etwa in der Gemeinde Wartenberg oder in Eichenzell-Rothemann umgesetzt wurde, Bau von Ortsumgehungen, konsequente Ausweitung der Mautpflichtigkeit für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t auf die vorgenannten Bundesstraßen).

 

Die B 279 verläuft über Gersfeld in Richtung des Freistaates Bayern. In Bayern wurden in den letzten Jahren, oder werden derzeit, Ortsumgehungen entlang aller an der B 279 gelegenen Orte (etwa Oberweißenbrunn, Frankenheim, Wegfurt, Schönau) errichtet. Wenn der Bau von Umgehungsstraßen auch aufgrund der topografischen und räumlichen Verhältnisse vor Ort schwiregig sein könnte, wäre dies für die betroffenen Stadtteile Gersfeld ebenso zu prüfen."